
Dein Weihnachtsstern kann nach den Feiertagen weiterleben – mit der richtigen Pflege blüht er auch im nächsten Jahr.
Ein Weihnachtsstern muss nach den Feiertagen nicht im Müll landen. Du kannst ihn übersommern und wieder zum Blühen bringen. Es ist nicht einfach, aber in diesem Beitrag zeigen wir dir ausführlich Schritt für Schritt, wie du es schaffen kannst. Einen Versuch ist es doch zumindest wert, oder? Der Kern der Sache: Der Weihnachtsstern mag warme Temperaturen, aber direkte Sommersonne kann ihm schaden. Mit der richtigen Pflege – und einem coolen Trick – bleibt er gesund und bereitet sich auf seinen nächsten großen Auftritt vor.
In Kürze: Weihnachtsstern übersommern und zum Blühen bringen
- Nach der Blüte: Bewässerung reduzieren
- März: Fast gar nicht gießen
- April: Umtopfen, zurückschneiden und wieder mehr wässern
- Sommer: Hell, warm und geschützt im Freien aufstellen
- September: Weihnachtsstern verdunkeln
- Advent: Über neue Hochblätter freuen

Inhalte
Ruhezeit nach der Blüte
Keine Panik, wenn dein Weihnachtsstern nach den Feiertagen anfängt, Blätter abzuwerfen. Das ist völlig normal. Nach der Blüte gönnt sich dein Weihnachtsstern bis April eine Ruhephase.
Gieße deinen Weihnachtsstern in der Ruhezeit für vier bis acht Wochen deutlich weniger, gerade so viel, dass die Erde nicht völlig austrocknet. Dass du ihn in dieser Zeit nicht düngst, versteht sich von selbst. Ein kühler, heller Standort bei Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad Celsius ist jetzt ideal.
Weihnachtsstern zurückschneiden
Unsicher beim Thema „Weihnachtsstern schneiden“? Der Rückschnitt im Frühjahr ist wichtig. Er fördert das Wachstum neuer, kräftiger Triebe, die im Herbst für dichte und schöne Pflanzen sorgen. Damit dein Weihnachtsstern wieder richtig in Schwung kommt, solltest du ihn im April vor dem Umtopfen zurückschneiden. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Verwende eine scharfe, saubere Schere, um Infektionen vorzubeugen.
- Schneide die Triebe um ein Drittel bis die Hälfte zurück.
- Kürze auch die Seitentriebe, um buschiges Wachstum zu fördern.
- Schneide immer knapp über einem Blattknoten ab.
- Vertrocknete, faulige und kranke Triebe, die du später im Sommer entdeckt, solltest du so schnell wie möglich entfernen.
Tipp: Trage beim Rückschnitt Handschuhe. An den Schnittstellen läuft milchiger Saft aus. Das Berühren des weißen Milchsafts kann bei Menschen mit empfindlicher Haut allergische Reaktionen hervorrufen, so dass für solche Menschen das Tragen von Handschuhen bei der Pflege empfohlen werden kann. Personen mit einer Latexallergie können ebenfalls allergisch auf den Milchsaft reagieren und sollten deshalb den direkten Kontakt damit vermeiden.
➡️ Was im Detail passiert, wenn man einen Weihnachtsstern zurückschneidet? Das erklären wir in dem Artikel „Weihnachtsstern zurückschneiden“.
Weihnachtsstern umtopfen
Weihnachtssterne werden im Laufe der Monate größer, und ihre Wurzeln brauchen mehr Platz, um sich zu entfalten. Der April ist der perfekte Zeitpunkt zum Umtopfen, denn nach den Wintermonaten fängt die Pflanze wieder an zu wachsen. Mit einem größeren Topf und frischer Erde legst du den Grundstein dafür, dass dein Weihnachtsstern den Sommer über gesund bleibt, viele grüne Blätter treibt und pünktlich zur Adventszeit wieder in voller Pracht erstrahlt. Das sind unsere Experten-Tipps zum Umtopfen:
Wähle den richtigen Topf und verwende frische Erde
Dein Weihnachtsstern mag es nicht, wenn er in einem riesigen Topf landet. Ein neuer Topf, der ein bis zwei Nummern größer ist als der aktuelle, reicht aus. Wichtig ist, dass er Löcher im Boden hat, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.

Verwende immer frische Erde zum Umtopfen, am besten Kakteenerde oder hochwertige Blumenerde, die du mit Zuschlagstoffen durchlässiger machst. Sand oder Perlite eignen sich gut, damit die Erde locker bleibt und die Wurzeln gut belüftet sind. Eine dünne Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben als unterste Schicht und das Abzugsloch im Topf tragen effektiv zum Vermeiden von Staunässe bei.
Behandle ihn sanft und achte beim Einpflanzen auf die Höhe
Sei beim Umtopfen vorsichtig, um die Wurzeln des Weihnachtssterns nicht zu beschädigen. Drücke am alten Plastiktopf, um den Ballen zu lockern, bevor du ihn herausziehst. Sollten sich die Wurzeln nicht lösen, schneide einmal mit dem Messer am inneren Topfrand entlang.
Schüttle die alte Erde leicht ab und entferne faulige Wurzelspitzen mit einer scharfen Schere. Dann gibt du etwas frische Erde auf die Drainageschicht im neuen Topf und setzt den Weihnachtsstern so tief hinein, dass der obere Rand des Ballens einen Zentimeter unter dem Rand liegt (Gießrand). Fülle den Topf anschließend mit frischer Erde so weit auf, dass die Pflanze nicht tiefer steht als zuvor. Leicht angießen – aber, nur so viel, dass sich die Erde setzen kann.
Standort und Licht
Jetzt, wo dein Weihnachtsstern umgetopft und zurückgeschnitten ist, braucht er den perfekten Platz, um sich durch den Sommer zu kämpfen. Auch wenn die Pflanze ursprünglich aus den warmen Regionen Mexikos stammt, heißt das nicht, dass sie die pralle Sommersonne liebt – da ist sie eher eine Diva. Aber ist der ideale Standort draußen oder drinnen? Im Sommer kannst du deinen Weihnachtsstern entweder drinnen halten oder ins Freie stellen, sobald die Temperaturen auch nachts nicht unter 15 Grad sinken. Dabei gibt ein paar Dinge zu beachten:
- Weihnachtssterne mögen es hell, aber direkte Sonneneinstrahlung ist zumindest im Sommer nicht ihr Ding. Wenn du sie draußen platzierst, such dir ein helles, aber halbschattiges Plätzchen – zum Beispiel auf dem Balkon oder im Garten unter einem Baum oder Vordach, wo die pralle Mittagssonne nicht hingelangt. Direkte Sonne kann die Blätter verbrennen und der Pflanze schaden. Da sitzt der Weihnachtsstern im gleichen Boot wie viele andere Gewächse, die keine typischen Beet- und Balkonpflanzen sind. Sanfte Morgensonne ist am besten.
- Achte darauf, dass der Standort vor Wind geschützt ist. Weihnachtssterne mögen keine Zugluft und erst recht nicht, wenn der Wind sie ständig durchrüttelt.
- Auch während der Sommermonate mag der Weihnachtsstern Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad am liebsten. Extreme Hitze solltest du vermeiden.
- Solltest du dich für einen Platz im Freien entscheiden, checke regelmäßig die Wettervorhersage. Starke Regenfälle oder Hagel sind nichts für den Weihnachtsstern. Im Zweifel holst du ihn lieber für kurze Zeit nach drinnen.
- Behältst du den Weihnachtsstern im Sommer im Wohnzimmer, achte darauf, dass er in der Nähe eines Fensters steht, aber auch da nicht in der prallen Sonne. Ein Platz an einem Ost- oder Westfenster wäre ideal. Dort ist das Licht zwar intensiv, aber nicht zu stark. Anders als im Winter ist ein Südfenster ohne Schattierung im Sommer nicht geeignet.
Gießen im Sommer
Nachdem dein Weihnachtsstern seinen perfekten Platz gefunden hat, geht es an die richtige Pflege – und das heißt im Sommer vor allem: Gießen und Düngen. So wächst im Sommer ein vitaler, grüner Weihnachtsstern heran, der genug Energie sammelt, um im Herbst wieder Blüten und schöne Hochblätter zu bilden. Weihnachtssterne mögen es nicht zu trocken, aber Staunässe ist absolut nicht ihr Ding. Doch wie findest du das richtige Maß?
Eine mäßige, regelmäßige Wassergabe ist besser, als die Pflanze kräftig „abzuduschen“ und dann trocknen zu lassen. „Auf Vorrat“ gießen funktioniert beim Weihnachtsstern nicht. Am besten steckst du einen Finger in die oberste Erdschicht (2 cm tief). Ist es da trocken, kannst du gießen. Ist sie noch feucht, wartest du lieber noch ein bisschen ab. Gieße Wasser am besten in den Untersetzer und nicht direkt auf die Erde und erst recht nicht über die Blätter. Was nach 15 Minuten noch nicht von der Erde aufgenommen ist, schüttest du weg. Außerdem mag der Weihnachtsstern kein kaltes Wasser – idealerweise sollte es Zimmertemperatur haben. Falls du keinen Untersetzer benutzt, achte bitte darauf, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann. Den Weihnachtsstern längere Zeit im Wasser stehen zu lassen, ist keine gute Idee, denn das führt schnell zu Wurzelfäule.

Richtig düngen
Im Sommer braucht dein Weihnachtsstern Nahrung. Hier kommt Dünger ins Spiel, denn die Pflanze hat in der Wachstumszeit einen wirklich hohen Nährstoffbedarf. Bereits im April kannst du anfangen, deinen Weihnachtsstern wöchentlich oder alle zwei Wochen mit einem flüssigen Dünger zu versorgen. Ein normaler Zimmerpflanzendünger reicht aus.
Wer erst noch Dünger kaufen muss, sollte darauf achten, dass die Nährstoffe Stickstoff (N) und Kalium (K) ungefähr im Verhältnis von 1:1 enthalten sind. (Konzentration der Nährstoffe ist auf jeder Flasche in Prozent angegeben). Folge den Anweisungen auf der Düngerverpackung und halte dich an die empfohlene Dosierung. Zu viel Dünger kann mehr Schaden anrichten als keiner. Mische ihn ins Gießwasser und rühre die Lösung um, damit sich die Nährstoffe gleichmäßig darin verteilen.
Warum du deinen Weihnachtsstern nicht mit Kaffeesatz düngen solltest
Kaffeesatz wird oft als günstiger und umweltfreundlicher Dünger für Zimmerpflanzen empfohlen. Die Experten von weihnachtsstern.de raten davon ab. Das, was nach dem Brühen von Kaffee übrigbleibt, enthält tatsächlich einige wichtige Nährstoffe wie Stickstoff oder Kalium. Allerdings genügt das nicht. Weihnachtssterne benötigen reichlich Nahrung, um üppig zu wachsen. Pflanzen, die ausschließlich mit Kaffeesatz gedüngt werden, leiden sehr wahrscheinlich Hunger und bleiben unter ihren Möglichkeiten.
Ein weiteres Argument, das Befürworter des Düngens mit Kaffeesatz ins Feld führen, ist die Bodenqualität. Kaffeepulver kann in der Tat die Bodenstruktur verbessern, indem er das Wachstum bestimmter Mikroorganismen fördert. Im Garten bringt das langfristig Vorteile, aber in einem Blumentopf ist dieser Effekt nicht relevant. Dort spielen Regenwurm und Co als Garanten für ein aktives Bodenleben so gut wie keine Rolle. Unser Rat: Kauf lieber eine gute Blumenerde.
Ein verbreiteter Irrglaube ist, dass man Kaffeesatz einfach auf die Erde streuen kann, um seine Zimmerpflanzen zu düngen. Aber das führt meistens nur zu Schimmelbildung und versiegelter Erde. Dabei wird die Beschaffenheit des Bodens so verändert, dass er sich fast wie eine undurchdringliche Barriere verhält. Um Kaffeesatz effektiv zu nutzen, müsste er zunächst getrocknet und dann als Pulver in die Erde eingearbeitet werden. Schwierig, wenn man sich vorstellt, wie dicht so ein Blumentopf durchwurzelt ist.
Weihnachtsstern zum Blühen bringen: Der Trick für farbige Hochblätter
Der Sommer neigt sich dem Ende zu, und dein Weihnachtsstern hat eine ruhige und pflegeintensive Zeit hinter sich. Jetzt kommt die spannende Phase: Ab September gilt es, die Pflanze auf ihre große Wintershow vorzubereiten. Und sobald die Temperaturen unter 12 Grad Celsius sinken, muss der Weihnachtsstern wieder rein.
Damit die Blätter Hochblätter deines Weihnachtssterns wieder die Farbe vom vergangenen Jahr bekommen, gibt es einen kleinen, aber entscheidenden Trick: Lichtsteuerung! Weihnachtssterne sind sogenannte Kurztagpflanzen. Das bedeutet, sie brauchen eine bestimmte Menge an Dunkelheit, um ihre farbigen Hochblätter auszubilden. Experten nennen dieses Verhalten auch Photoperiodismus. Ab Ende September solltest du deshalb Folgendes tun, wenn du zur Weihnachtszeit wieder einen prächtigen Weihnachtsstern haben willst:
12 bis 14 Stunden Dunkelheit pro Tag
Um die Farbbildung anzuregen, muss dein Weihnachtsstern 12 bis 14 Stunden am Tag im Dunkeln stehen. Wie viel genau, unterscheidet sich von Sorte zu Sorte. Stell deine Pflanze deshalb am frühen Abend in einen Raum ohne Licht oder decke ihn jeden Abend sicherheitshalber für 14 Stunden mit einem Karton ab. Das machst du für 6 bis 8 Wochen. Danach beginnt der Weihnachtsstern, seine charakteristischen roten, weißen, rosafarbenen oder andersbunten Hochblätter auszubilden. Das funktioniert übrigens nicht nur zur Weihnachtszeit. Du könntest deine Poinsettie mit einer angepassten Kulturführung auch an Allerheiligen blühen lassen.
Kein künstliches Licht und nicht mehr düngen
Achte darauf, dass die Pflanze beim Verdunkeln kein künstliches Licht abbekommt – kleinste Mengen bringen den Rhythmus durcheinander und verzögern die Blüte. Schon das Flackern eines Fernsehers oder das schwache Licht einer Straßenlaterne reicht. Ab September stellst du das Düngen ein. Die Pflanze braucht jetzt weniger Nährstoffe und bereitet sich auf die Blühphase vor.
Tagsüber erst hell und warm, später kühler stellen
Tagsüber sollte dein Weihnachtsstern während der Dunkelphase trotzdem so viel natürliches Licht wie möglich bekommen. Achte darauf, dass die Temperaturen konstant sind. Zwischen 18 und 22 Grad Celsius sind ideal. Hohe Tag- und niedrige Nachttemperaturen verzögern die Induktion. Sobald der Weihnachtsstern anfängt, seine farbigen Hochblätter auszubilden, mag er es ein bisschen kühler. Ein heller, aber kühler Platz (um die 16 bis 18 Grad) wäre ideal, damit er kräftig blühen kann.
Praktische Hilfen für häufige Herausforderungen
Auch wenn du deinen Weihnachtsstern mit größter Sorgfalt pflegst (Weihnachtsstern-Pflege: So klappt es garantiert), können ab und zu Probleme auftreten. Viele dieser Schwierigkeiten lassen sich beheben. Hier sind die häufigsten Herausforderungen und wie du sie in den Griff bekommst, um deinen Weihnachtsstern zu retten:
Gelbe Blätter
Gelbe Blätter sind ein häufiges Signal, dass irgendetwas nicht stimmt. Die Ursachen können vielfältig sein:
- Zu viel Wasser: Weihnachtssterne reagieren empfindlich auf Staunässe. Wenn die Erde ständig zu feucht ist, beginnen die Blätter gelb zu werden und abzufallen. Die Wurzeln faulen. Gieße weniger und lass die Erde zwischendurch gut abtrocknen. Entferne überschüssiges Wasser spätestens 15 Minuten nach dem Gießen aus dem Untersetzer oder Übertopf. Vielleicht wird es wieder.
- Zu wenig Licht: Steht dein Weihnachtsstern an einem zu dunklen Platz, kann das ebenfalls gelbe Blätter verursachen. Stelle die Pflanze an einen helleren Standort, im Winter so hell wie möglich und so gut es deine Deko-Idee zulässt.
Weihnachtsstern verliert plötzlich Blätter
Wenn dein Weihnachtsstern plötzlich seine Blätter verliert, steckt meist ein Temperaturschock dahinter. Ein abrupter Wechsel von warm zu kalt, zum Beispiel durch Zugluft, kaltes Wasser, ein offenes Fenster oder den Umzug ins Freie, kann dazu führen, dass die Pflanze ihre Blätter abwirft. In Sachen Standort gehört der Weihnachtsstern zu den eher empfindlichen Zeitgenossen. Stelle die Pflanze an einen geschützten Ort und gewöhne ihn vorsichtig an einen neuen Platz.
Weihnachtsstern verliert Laub durch zu wenig Wasser
Wenn der Weihnachtsstern Blätter verliert, braun und trocken wird und die Erde sich schon vom Topfrand löst, hat er eindeutig zu wenig Wasser bekommen. Dieses Austrocknen kann dazu führen, dass die Pflanze Laub abwirft, um sich zu schützen. Tauche den Wurzelballen des Weihnachtssterns in eine Wanne mit Wasser und lass ihn darin stehen, bis keine Blasen mehr aufsteigen. So kann die Erde sich gründlich mit Wasser vollsaugen. Danach lässt du die Pflanze gut abtropfen und entfernst überschüssiges Wasser aus dem Übertopf oder Untersetzer nach spätestens 15 Minuten. Schneide vertrocknete Triebe zurück, um frisches Wachstum zu fördern. Stand er nicht zu lange trocken, kann er sich vielleicht erholen.
Keine Blüte im Winter
Wenn dein Weihnachtsstern partout nicht blühen will, liegt das oft an der fehlenden Dunkelphase. Wenn dein Weihnachtsstern zu wenig Dunkelheit bekommt (siehe „Der Trick mit der Dunkelheit“), bleibt die Blüte aus. Lösung: Stelle sicher, dass der Weihnachtsstern ab September täglich mindestens 12 Stunden (besser 14 Stunden) absolute Dunkelheit hat. Kein Licht – auch kein künstliches – darf die Pflanze stören.
Weihnachtsstern wächst nicht mehr
Wenn der Weihnachtsstern im Sommer plötzlich nicht mehr wächst und vielleicht sogar braune Blätter bekommt, kann es sein, dass ihm die Nährstoffe fehlen. Vor allem im Sommer braucht der Weihnachtsstern regelmäßige Düngergaben. Er hat einen hohen Nährstoffbedarf. Dünge die Pflanze nach Packungsanleitung mit einem Zimmerpflanzendünger, um das Wachstum zu fördern.
Schädlinge und Krankheiten
Weihnachtssterne können, wenn man sie länger als nur einen Winter pflegt, auch Ziel für Schädlinge werden. Bei einem starken Befall lohnt sich die Mühe mit der Bekämpfung meistens nicht. Die häufigsten Übeltäter sind:
Blattläuse
Diese kleinen grünen oder schwarzen Insekten saugen den Pflanzensaft und hinterlassen klebrige Rückstände, sogenannten Honigtau, auf den Blättern. Dusch die Pflanze vorsichtig mit lauwarmem Wasser ab oder verwende spezielle Schädlingsmittel. Drinnen kannst du Blattläuse mit Nützlingen wie Florfliegenlarven (Chrysoperla carnea) bekämpfen.
Trauermückenlarven
Einige Millimeter lange schwarze Insekten, die auf der Erde sitzen und die Pflanzen schwirren – das sind Trauermücken. Die erwachsenen Tiere sind nicht schädlich. Problematisch sind die Larven in der Erde. Sie fressen die Wurzelspitzen. Gieß weniger, denn Trauermückenlarven brauchen es feucht. Lass die Erde immer erst gut abtrocknen. Zur Kontrolle kannst du Gelbsticker in den Topf stecken. Sie fangen die erwachsenen Mücken. Drinnen und draußen kannst du Trauermückenlarven mit Nützlingen (Steinernema feltiae-Nematoden) bekämpfen. Es gibt außerdem Pflanzenschutzmittel zum Gießen. Mit viel Geduld fangen Gelbsticker alle erwachsenen Tiere weg.
Weiße Fliege
Wenn auf der Blattunterseite kleine, weiße Tiere sitzen, die bei Berührung leicht auffliegen, hat sich der Weihnachtsstern den Schädling „Weiße Fliege“ eingefangen. Bei starkem Befall entsteht klebriger Honigtau auf den Blattoberseiten. Die Blätter können einen Pilz bekommen, vergilben, welken und absterben. Steck einen Gelbsticker in den Topf, um den Befall frühzeitig zu erkennen. Drinnen kannst du die Weiße Fliege mit Nützlingen bekämpfen (Encarsia formosa-Schlupfwespen). Es gibt außerdem Spritzmittel.
Schildläuse
Schildläuse am Weihnachtsstern erkennst du an kleinen, erhabenen Punkten auf den Stängeln und Blättern, die braun sein können, sowie an klebrigem Honigtau und vergilbten Blättern. Es ist schwer, sie wieder loszuwerden. Am besten entsorgst du den Stern im Restmüll (nicht kompostieren), damit die Schildläuse nicht auf deine anderen Pflanzen übergreifen.
Pythium
Pythium ist eine Pilzkrankheit, die die Wurzeln faulen lässt. Sie beginnt an den Wurzelspitzen und breitet sich auf die gesamten Wurzeln aus. Die Blätter bleiben zwar grün, aber sie werden schlapp und welken. Pythium kann man zu Hause nicht bekämpfen. Dir bleibt nichts anderes, als den Weihnachtsstern immer gut zu pflegen. Dazu gehört, ihn nicht zu viel zu gießen und ausreichend, aber nicht übermäßig zu düngen. Im Profi-Gartenbau gibt es die Option, spezielle Bakterien in die Erde zu mischen. Sie sollen als Gegenspieler den schädlichen Wurzelpilz in Schach halten.
Wissenswertes über den Weihnachtsstern
Der Weihnachtsstern, auch Poinsettie, Christstern oder Adventsstern genannt, ist eine der beliebtesten blühenden Zimmerpflanzen im Winter, besonders zur Weihnachtszeit. Ursprünglich aus Mittelamerika stammend (dort blüht er fast das ganze Jahr), hat die tropische Pflanze weltweit Einzug in viele Haushalte gefunden und ist aus der Advents- und Weihnachtsdekoration kaum mehr wegzudenken. Mit seinen leuchtenden roten, cremefarbenen, rosa oder andersbunten Hochblättern sorgt er monatelang für festliche Stimmung. Bei richtiger Pflege bleibt der Weihnachtsstern nicht nur über die Feiertage hinaus schön, sondern kann Jahr für Jahr aufs Neue blühen – als Solitärpflanze oder in weihnachtlichen Arrangements.
Antworten auf häufige Fragen
Wann blüht ein Weihnachtsstern?
Ein Weihnachtsstern blüht in unseren Breiten im Winter. Damit er blüht, darf er täglich nicht mehr als 10 bis 12 Stunden Licht abbekommen, da er eine Kurztagpflanze ist.
Wie lange dauert die Ruhephase eines Weihnachtssterns?
Die Ruhephase beginnt normalerweise Anfang des Jahres, nachdem die Poinsettie verblüht ist und ihre bunten Hochblätter abgeworfen hat. Sie endet im April, wenn die Pflanze wieder zu wachsen beginnt.
Welche Erde ist am besten für den Weihnachtsstern geeignet?
Eine ideale Erde sollte sehr durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert ist optimal (pH 5,5 bis 6,5).
Gut geeignet ist Kakteenerde, da sie die nötige Durchlässigkeit bietet. Normale Blumenerde kann man mit Zuschlagstoffen wie Sand, Perlit oder Vermiculit mischen, um die Drainage zu verbessern. Profi-Gärtner pflanzen Weihnachtssterne in spezielle Poinsettienerde. Die gibt es aber im Einzelhandel nicht zu kaufen.
Wie werden Weihnachtssterne rot?
Dazu muss man ihn unseren Breiten verdunkeln. Wie es genau funktioniert, haben wir Schritt für Schritt beschrieben im Abschnitt „Weihnachtsstern verdunkeln: Der Trick für farbige Hochblätter“.
Wie erkennt man, ob der Weihnachtsstern wieder zum Blühen kommt?
Das erste sichtbare Anzeichen ist eine leichte Verfärbung der oberen Blätter (Hochblätter). Sie beginnen, sich von Grün zu Rosa, Rot oder andersfarbig zu verfärben. Im Zentrum der Pflanze, zwischen den sich verfärbenden Hochblättern, bilden sich kleine Knospen. Dies sind die eigentlichen Blüten des Weihnachtssterns. Die Poinsettie wächst jetzt weniger, weil die Energie in das Bilden von Blüten fließt.
Wie lange kann ein Weihnachtsstern leben?
Der Weihnachtsstern ist eine mehrjährige Pflanze und kann bei guter Pflege mehrere Jahre leben. In unseren Breiten ist es jedoch nicht ganz einfach, ihm das ganze Jahr über gute Bedingungen zu bieten.
Kann man einen Weihnachtsstern ins Freiland pflanzen?
Die üblichen Weihnachtssterne sind nicht winterhart und sollten in Deutschland daher nur im Sommer an einem geschützten Platz ohne pralle Sonne im Freien stehen. Im Herbst müssen sie ins Haus geholt werden. Temperaturen unter 12 Grad Celsius vertragen sie nicht.
Ist der Weihnachtsstern giftig?
Weihnachtssterne gehören zu den Wolfsmilchgewächsen. Alle Pflanzen dieser Gattung enthalten einen weißen Milchsaft, der austritt, wenn Teile der Pflanze beschädigt werden. Normalerweise enthält diese „Wolfsmilch“ giftige Substanzen. Dies ist auch bei der Wildform des Weihnachtssterns der Fall.
Bei den modernen Weihnachtssternzüchtungen sind diese Substanzen im Milchsaft nicht mehr nachweisbar, so dass Poinsettien für Menschen in der Regel vollkommen ungefährlich sind. Sie sind dennoch nicht zum Verzehr geeignet.
Es ist nicht eindeutig geklärt, ob es schädlich ist, wenn Tiere wie Katzen, Hunde oder Vögel sie fressen. Deshalb sollte man darauf achten, dass Tiere nicht an den Pflanzen knabbern.
Das Berühren des weißen Milchsafts kann bei Menschen mit empfindlicher Haut allergische Reaktionen hervorrufen, so dass für solche Menschen das Tragen von Handschuhen bei der Pflege empfohlen werden kann. Personen mit einer Latexallergie können ebenfalls allergisch auf den Milchsaft reagieren und sollten deshalb den direkten Kontakt damit vermeiden.
Glossar
Blattknoten
Ein Blattknoten, auch Nodium genannt, ist der Bereich am Stängel einer Pflanze, an dem Blätter oder Seitentriebe ansetzen. An diesen Knotenpunkten befinden sich wichtige Wachstumszellen, die für die Bildung neuer Triebe und Blätter sorgen. Beim Rückschnitt von Pflanzen, wie zum Beispiel dem Weihnachtsstern, wird oft knapp oberhalb eines Blattknotens geschnitten, um das Wachstum neuer Triebe zu fördern.
Blüten des Weihnachtssterns
Die eigentlichen Blüten des Weihnachtssterns befinden sich in der Mitte der farbigen Hochblätter. Sie sind klein, grünlich-gelb und eher unscheinbar. Diese Blüten stehen im sogenannten „Cyathium“, einer speziellen Blütenstruktur, die typisch für Pflanzen der Gattung Euphorbia ist, zu der der Weihnachtsstern (bot. Euphorbia pulcherrima) gehört.
Hochblätter
Hochblätter oder Brakteen sind spezielle Blätter, die sich farblich von den normalen grünen Blättern unterscheiden und oft für Blüten gehalten werden. Beim Weihnachtsstern sind es die auffälligen roten, weißen oder rosafarbenen Hochblättern, die die Pflanze so festlich aussehen lassen. Sie dienen ursprünglich dazu, Insekten auf die unscheinbaren, kleinen Blüte aufmerksam zu machen.
Induktion
Die Induktion ist der Moment, in dem die Pflanze von der Wachstumsphase in die Blühphase übergeht. Dabei spielen sowohl die innere Uhr der Pflanze als auch Umwelteinflüsse eine Rolle. Bei Kurztagpflanzen wie dem Weihnachtsstern ist die Blüteninduktion eng mit der Photoperiodismus-Reaktion verknüpft. Sie kann beim Weihnachtsstern durch das gezielte Steuern der Lichtmenge künstlich eingeleitet werden.
Kurztagpflanze
Eine Kurztagpflanze ist eine Pflanze, die nur dann Blüten bildet, wenn die tägliche Lichtphase kürzer als zwölf Stunden ist. Das bedeutet, dass der Weihnachtsstern erst dann anfängt, seine farbigen, häufig roten Hochblätter zu entwickeln, wenn er über mehrere Wochen hinweg längere Dunkelperioden erlebt – in Deutschland also im Herbst, wenn die Tage kürzer werden. Neben dem Weihnachtsstern zählen auch Christusdorn, Usambaraveilchen oder Weihnachtskaktus zu den Kurztagpflanzen.
Photoperiodismus
Photoperiodismus bezeichnet die biologische Reaktion von Pflanzen auf die Länge der Tages- und Nachtzeit. Einige Pflanzen, wie der Weihnachtsstern, reagieren auf die Länge der Dunkelheit, um ihre Blütezeit zu steuern. Sie benötigen eine bestimmte Anzahl von Stunden Dunkelheit pro Tag, um ihre Blüten beziehungsweise farbigen Hochblätter auszubilden – diese Pflanzen werden als „Kurztagpflanzen“ bezeichnet.
Staunässe
Staunässe tritt auf, wenn überschüssiges Wasser im Topf oder Untersetzer nicht abfließen kann und die Wurzeln der Pflanze dauerhaft im Wasser stehen. Dadurch wird der Sauerstoffaustausch der Wurzeln behindert, was zur Wurzelfäule führt – die Wurzeln „ersticken“. Das kann insbesondere bei Pflanzen wie dem Weihnachtsstern fatal sein, die empfindlich auf zu viel Feuchtigkeit reagieren.
Zuschlagstoffe
Perlit
Perlit ist ein vulkanisches Gestein, das durch starkes Erhitzen aufgeschäumt wird. Gärtner verwenden es als Bodenverbesserer, um die Drainage und Belüftung der Erde zu verbessern. Perlit speichert keine Feuchtigkeit, sodass die Wurzeln gut belüftet bleiben und die Erde nicht zu nass wird. Ideal für Pflanzen, die empfindlich auf Staunässe reagieren, wie der Weihnachtsstern.
Vermiculit
Vermiculit ist ein mineralisches Material, das ähnlich wie Perlit zur Bodenverbesserung eingesetzt wird. Im Gegensatz zu Perlit speichert Vermiculit jedoch Feuchtigkeit und Nährstoffe, was den Boden länger feucht hält. Es sorgt für eine gute Balance zwischen Wasseraufnahme und Belüftung und wird oft in Topf- und Anzuchterden verwendet.
Das war’s! Damit solltest du für alle möglichen Herausforderungen beim Übersommern deines Weihnachtssterns gewappnet sein. Mit der richtigen Pflege stehen die Chancen gut, dass dein Weihnachtsstern dich nicht nur in diesem, sondern auch in kommenden Wintern begleiten wird.
Du willst mehr über die Geschichte des Weihnachtssterns wissen und die Vielfalt entdecken? Stöbere in unserem Wissenswert-Blog! Im Deko-Blog gibt es jede Menge Ideen für kreative Dekorationen und zum Basteln mit Weihnachtssternen.