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Roter Weihnachtsstern, daneben Gießkanne mit langer Tülle aus Edelstahl; neutraler Hintergrund

Die ultimative Gießanleitung für deinen Weihnachtsstern

Stehst du manchmal vor deinem Weihnachtsstern und fragst dich „Soll ich oder soll ich nicht?“ Schließlich hört man, dass Weihnachtssterne im Bezug aufs Gießen empfindlich seien. Hier gibt’s endlich Antworten auf alle Fragen.

Was man so hört, stimmt auf der einen Seite. Staunässe können Weihnachtssterne auf den Tod nicht leiden. Auf der anderen Seite ist das mit dem Gießen aber auch nicht schwer, wenn man diese Grundregeln kennt:

Weihnachtssterne gießen – auf den Punkt gebracht

  • Erst gießen, wenn die Erde abgetrocknet ist
  • Moderat gießen
  • normal große Weihnachtssterne im 13er Pflanztopf mit 100 ml oder einem geeichten Sektglas Wasser
  • Mini-Weihnachtssterne im 6er Topf mit einem halben Schnapsglas Wasser
  • Mit zimmerwarmem Wasser gießen
  • Restliches Gießwasser nach 15 Minuten aus Untersetzer oder Übertopf entfernen, um Staunässe zu verhindern

Der ideale Zeitpunkt zum Gießen

Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist, wenn die Erde gerade abgetrocknet ist. Das kannst du fühlen.

Steckst du einen Finger in abgetrocknete Erde, fühlt sich das warm und trocken an und die Erde bleibt nicht am Finger kleben. Hebst du den Topf an, wirkt er leicht.

Außerdem verändert die Blumenerde ihre Farbe: Sie wird heller, sieht eher hellbraun als dunkelbraun aus, wenn es Zeit zum Gießen ist.

Frau prüft Feuchtigkeit der Blumenerde mit dem Finger

Wie viel Wasser braucht ein Weihnachtsstern?

Weihnachtssterne gießt man moderat. Die Erde soll nach dem Gießen durchfeuchtet sein, aber nicht klatschnass.

Pro Gießvorgang empfehlen die Experten von Stars for Europe für normal große Weihnachtssterne im 12- oder 13-cm-Topf 100 ml Wasser. Diese Menge passt in ein geeichtes Sektglas (bis zum Eichstrich sind es 100 ml).

Mini-Weihnachtssterne gießt du jedes Mal mit einem halben Schnapsglas Wasser. Ein kleines Schnapsglas hat 20 Milliliter Volumen. Die kleinen Pipetten-Flaschen aus der Apotheke, in denen Nasentropfen verkauft werden, auch.

XXL-Weihnachtssterne in größeren Töpfen brauchen mehr. 10 bis 20 Prozent des Topfvolumens zu gießen, gilt als optimal.

Wie oft muss man einen Weihnachtsstern gießen?

Das kommt darauf an. Über Heizkörpern in trockener Luft an hellen Standort kann jeder Tag ein Gießtag sein. An anderen Plätzen reicht es, zwei Mal pro Woche zur Kanne zu greifen. Mini-Sterne brauchen wegen des kleinen Topfvolumens häufiger Wasser als große.

Es bleibt dir nichts anderes übrig, als die Augen offen zu halten, um den passenden Rhythmus für DEINE Bedingungen zu finden.
Braucht dein Weihnachtsstern ständig Nachschub, kannst du die Gießmenge erhöhen.

Aber: Auf Vorrat gießen funktioniert nicht. Dabei entstünde die berüchtigte Staunässe, von der gleich die Rede ist.

Schreckgespenst Staunässe

Bei völlig durchnässter, staunasser Erde würde sich Wasser in die Grobporen des Substrats setzen. Es würde den Wurzeln die Luft zum Atmen nehmen. Die Folge wären gelbe, schlappe Blätter – und ein ungewisses Schicksal für den Weihnachtsstern.

Damit das nicht passiert, entfernst du in den Untersetzer oder Übertopf gelaufenes Wasser spätestens 15 Minuten nach dem Gießen. Und reduziere die Gießmenge, wenn ständig zu viel Wasser übrig ist!

Wenn beim Gießen das Wasser in den Untersetzer läuft und sich der angetrocknete Erdballen aus diesem Reservoir mit Flüssigkeit versorgt, ist das okay, solange du nach einer Viertelstunde den Rest entfernst.

Die Gärtnereien, die Weihnachtsstern produzieren, machen es ähnlich. Sie nutzen das Prinzip der Anstaubewässerung und fluten die Kulturtische. Nach kurzer Zeit läuft das Wasser wieder ab.

Wasser am liebsten zimmerwarm

Wärmebedürftige, tropische Zimmerpflanzen reagieren verschnupft auf ein Fußbad mit kaltem Wasser. Das ist bei Weihnachtssternen nicht anders als bei Orchideen oder Usambaraveilchen. Am besten füllst du die Gießkanne immer gleich wieder auf, damit der Inhalt bis zum nächsten Einsatz auf Temperatur kommt.

Weiches Wasser lässt Weihnachtssterne strahlen

Man kann nicht sagen, dass der Weihnachtsstern auf Dauer ein großer Freund von kalkhaltigem Wasser ist. Aber wo bekommt man weiches her?

Weich ist Wasser aus der Regentonne oder geschmolzener Schnee (vor dem Gießen auf Zimmertemperatur bringen!). Filter entfernen Kalk und Chlor, beim Abkochen bleibt der Kalk als Kesselstein im Kochgerät (vor dem Gießen das Wasser abkühlen lassen).

Gießen oder tauchen – was ist besser?

Beides hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil beim Gießen ist, dass du die Kontrolle über die Menge behältst. Außerdem kann der Weihnachtsstern an seinem Platz stehen bleiben.

Andererseits klappt das mit dem Gießen nur, wenn ein Gefäß den Weihnachtsstern umgibt. Umwickelst du die Ballen mit Moos, ist es einfacher, die Pflanzen aus der Dekoration zu nehmen, damit sich Moos und Wurzelballen in einer Schale mit Wasser erfrischen. Gut abtropfen lassen, bevor sie zurück an ihren Platz wandern!

Die Wurzelballen von Weihnachtssternen zu tauchen ist bei den kleineren Topfgrößen besonders praktisch, weil ihr geringes Erdvolumen sowieso nur wenig Flüssigkeit speichert.

Einen Weihnachtsstern tauchen – wie geht das?

  • Nimm den Weihnachtsstern aus seinem Übertopf und stell ihn in eine tiefe Schüssel oder einen Eimer mit zimmerwarmem Wasser. So, dass der Ballen gerade unter der Wasseroberfläche ist. Während das Wasser in die Blumenerde strömt, blubbert es.
  • Warte ab, bis fast keine Blasen mehr aufsteigen, denn dann ist die Erde ausreichend gesättigt.
  • Lass den Weihnachtsstern abtropfen, damit überschüssiges Wasser aus den Grobporen läuft.
  • Stell den Weihnachtsstern zurück an seinen Platz.
  • Leere nach 15 Minuten das Restwasser aus Untersetzer oder Übertopf, um Staunässe zu vermeiden.

Das Tauchverfahren ist oft der einzige Weg, stark ausgetrocknete Blumenerde wieder nachhaltig zu befeuchten.

Was tun bei schlappen, grünen Weihnachtsstern-Blättern?

Wenn ein Weihnachtsstern sein Laub hängen lässt, ist die Erde
zu trocken. Die Wurzeln finden zu wenig Wasser, das sie in die Blätter schicken können. Erst sterben einzelne Pflanzenzellen, dann der ganze Weihnachtsstern.

Wenn die Erde so stark austrocknet, dass sie sich vom Topfrand löst, steht es in den Sternen, ob die Pflanze mit einer Wassergabe noch zu retten ist.

Tipp: Auf Mini-Weihnachtssterne gut aufpassen! Weil das Topfvolumen klein ist, trocknet die Erde schnell aus. Gilt übrigens für alle Mini-Pflanzen 😉

Nicht gießen bei schlappen, gelben Blättern!

Schlappe, GELBE Blätter bekommt ein Weihnachtsstern von zu viel Wasser und nicht von zu wenig. Sie sind das offensichtlichste Symptom der berüchtigten Staunässe. Mehr würde alles noch schlimmer machen. Steht Wasser im Übertopf? Wegschütten und erst wieder gießen, wenn die Erde abgetrocknet ist!

Muss ich meinen Weihnachtsstern düngen?

Nein. Die Weihnachtssterne kommen gedüngt in den Handel. Für vier bis sechs Wochen sind sie versorgt. Das reicht durch die Advents- und Weihnachtszeit.

Planst du, deine Weihnachtssterne zu übersommern, beginnst du Ende Februar mit dem Düngen. Bis April reicht alle vier bis sechs Wochen die halbe Dosis eines normalen Zimmerpflanzen-Düngers. Wenn das Wachstum einsetzt, düngst du Weihnachtssterne wie deine anderen Zimmerpflanzen.

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