
Strahlt dein Weihnachtsstern in voller Pracht und bringt gemütliche Stimmung ins Haus? Gut so! Damit das so bleibt, benötigt er den perfekten Platz – denn mit dem richtigen Standort kannst du seine Schönheit lange bewahren. Hier kommen Tipps der Experten von Stars for Europe.
In Kürze: Tipps zum richtigen Standort
Der Weihnachtsstern (bot. Euphorbia pulcherrima, auch bekannt als Poinsettie) braucht einen warmen, hellen Standort ohne Zugluft bei Temperaturen zwischen 15 und 22 Grad Celsius. Im Sommer kann die Pflanze an einem geschützten Platz im Freien auf dem Balkon oder im Garten stehen. Das wird Übersommern genannt. Damit übersommerte Exemplare neue Blüten und die gefärbten Hochblätter bilden, müssen sie ab Ende September 12 bis 14 Stunden pro Tag absolut dunkel stehen.
Standortfaktor 1: Lichtverhältnisse
Als tropische Pflanze steht ein Weihnachtsstern gerne hell, doch die Poinsettiensaison mit ihrem Höhepunkt ab Mitte November fällt bei uns in Europa ausgerechnet in die dunkelste Jahreszeit. Im Dezember liegen zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in Deutschland weniger als acht Stunden Licht. In seiner Heimat Mexiko sind es hingegen mehr als elf.
Ein Weihnachtsstern kann in Deutschland im Winter also kaum zu viel Sonnenlicht abbekommen.
Der optimale Standort deines Weihnachtssterns sollte so hell wie möglich sein. Ein Platz in der Nähe eines Fensters ist ideal. Gut geeignet sind Ost- oder Westfenster, aber auch die geringe Sonneneinstrahlung an einem Südfenster ist in den mitteleuropäischen Wintermonaten kein Problem. Indirektes Licht ist hier während der klassischen Weihnachtssternsaison nicht unbedingt nötig.

Entfernung und Lichtintensität
Die Entfernung zum Fenster spielt eine entscheidende Rolle für die Lichtintensität, die bei deiner Pflanze ankommt. Je weiter entfernt der Weihnachtsstern vom Fenster steht, desto weniger erreicht ihn. Die Lichtintensität reduziert sich bereits nach einem Meter auf 50 Prozent. Bei einer Entfernung von zwei Metern sind es nur noch ungefähr 25 Prozent der ursprünglichen Lichtmenge. Ab etwa drei Metern Entfernung kommt oft weniger als 10 Prozent an.
Um das Beste aus den vorhandenen Verhältnissen herauszuholen, sollte der Weihnachtsstern im Winter – wenn das natürliche Licht ohnehin knapp ist – möglichst nah am Fenster stehen, ohne die Scheiben zu berühren.
Lichtquellen im Winter: Alternativen bei wenig Tageslicht
Fängt dein Weihnachtsstern trotz eines ansonsten idealen Standorts nahe dem Fenster an, seine schönen Blätter abzuwerfen, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass er nicht genug pflanzenverfügbares Licht bekommt.
Was ist pflanzenverfügbares Licht?
Pflanzen nutzen bestimmte Lichtspektren für die Photosynthese. Dies wird als pflanzenverfügbares Licht oder photosynthetisch aktive Strahlung bezeichnet. Normales Tageslicht enthält alle diese Spektren. Künstliche Lichtquellen liefern sie nicht unbedingt.
Alternative Lichtquellen
Um deinem Weihnachtsstern in lichtarmen Zeiten oder an lichtarmen Standorten zu helfen, kannst du spezielle Pflanzenlampen verwenden. Diese Lampen liefern exakt das Spektrum an Licht, das Pflanzen für ihr Wachstum benötigen. LED-Pflanzenlampen sind energieeffizient und können über längere Zeit eingeschaltet bleiben, ohne viel Strom zu verbrauchen. Sie strahlen das richtige Verhältnis von blauem, rotem und weißem Licht aus. Am besten wirken sie dicht über der Pflanze, wenn sie 10 Stunden am Tag leuchten.
Standortfaktor 2: Temperatur
Weihnachtssterne fühlen sich bei gleichmäßig warmen Temperaturen zwischen 15 und 22 Grad Celsius wohl.
Das heißt, sie mögen weder Kälte noch große Hitze. In einem überheizten Raum wird es den Pflanzen schnell zu warm. Direkt über einem Heizkörper, neben einem Ofen oder Kamin sind die Temperaturen ebenfalls höher, als es den Weihnachtssternen guttut. Bei idealen Temperaturen um die 20 Grad Celsius hält sich deine Poinsettie im Winter deutlich besser als in sehr warmen Räumen.
Wichtig: Je wärmer es ist, desto häufiger musst du gießen. Stecke einfach deinen Finger behutsam in die Erde, um herauszufinden, ob dein Weihnachtsstern Wasser braucht. Fühlt sich die Erde im Inneren des Topfes warm und trocken an, braucht er Wasser. Alternativ kannst du den Topf anheben. Ist er auffällig leicht, solltest du zur Gießkanne greifen. Bei Blumenerde ohne Torf muss man besonders viel Fingerspitzengefühl beim Gießen walten lassen.
➡️ Mehr zum Thema Gießen erfährst du in dem Beitrag „Weihnachtssterne richtig gießen“.

Verträgt ein Weihnachtsstern Kälte?
Als wärmeliebende Pflanze verträgt die Poinsettie keine Kälte. Weihnachtssterne dürfen nicht über längere Zeit Temperaturen unter 15 Grad Celsius ausgesetzt sein. Zeigt das Thermometer weniger als 12 Grad Celsius an, droht ein Kälteschock, in dessen Folge sie ihre Blätter abwerfen. Das kann schon am Tag danach passieren, manchmal geschieht es aber auch erst später.
Kalte Fensterscheiben meiden
Kalte Fensterscheiben sind im Winter ungünstig für Weihnachtssterne, die auf der Fensterbank stehen. Selbst bei gut isolierten Fenstern kann das Glas stark auskühlen. Diese Kälte strahlt auf die Pflanzen ab. Rücke deinen Weihnachtsstern einfach ein Stück von der Scheibe ab, sodass weder die farbigen Hochblätter noch die grünen Blätter direkt in Kontakt mit der kalten Oberfläche kommen.
Ein Weihnachtsstern hat keine Lust auf kalte Füße
Kalte Füße sind für tropische Zimmerpflanzen wie den Weihnachtsstern genauso unangenehm wie für uns Menschen. Stelle den Topf am besten auf einen Untersetzer (zum Beispiel aus Kork), damit die Wurzeln schön warm bleiben, wenn er zu Hause auf einem kalten Untergrund wie zum Beispiel einem Fliesenboden ohne Fußbodenheizung oder einer Fensterbank aus kühlem Stein steht.
Gießen bei Fußbodenheizungen anpassen
Kalte Füße sind schädlich. Doch wenn der Topf direkt auf der Fußbodenheizung steht, kann die Wärme von unten ebenfalls problematisch sein, und zwar weil die Erde schneller austrocknet. Platziere den Weihnachtsstern in diesem Fall auf einem Hocker oder auf einem Teppich. Das hält die Wärme etwas ab – und kann dazu ein zusätzliches Dekoelement sein. Achte darauf, dass dein Weihnachtsstern auch in Bodennähe ausreichend Licht abbekommt.
Standortfaktor 3: Keine Zugluft
Achtung vor Zugluft: Um deinem Weihnachtsstern ein angenehmes Zuhause zu bieten, suche einen Platz, der davor verschont bleibt. Bringe die Pflanze vorübergehend an einen geschützten Platz, während du lüftest. So bleibt die beliebte Zimmerpflanze gesund und erfreut dich lange mit ihren leuchtenden Farben!
Was ist Zugluft?
Zugluft ist eine spürbare Luftbewegung, die entsteht, wenn kalte Luft in einen warmen Raum eindringt. Sie kann zudem auftreten, wenn in einem Raum zwei gegenüberliegende Fenster geöffnet sind, wodurch die Luft von einem Fenster zum anderen strömt. Das ist für den Weihnachtsstern und für Menschen gleichermaßen unangenehm. Schau mal nach, ob die Dichtungen an Fenster und Türen noch gut sind. Schnelle Hilfe gegen kalte Zugluft versprechen spezielle Zugluftstopper. Wie du erkennst, dass es zieht? Beobachte deine Kerzen. Wenn die Flammen flackern oder sich unruhig bewegen, statt ruhig und gleichmäßig zu brennen, ist Zugluft im Spiel.

Worauf beim Kauf und Transport von Weihnachtssternen zu achten ist
Weihnachtssterne gehören zu den meistverkauften Zimmerpflanzen. Kein Wunder: Es gibt sie in zahlreichen Farben, so dass jeder das Richtige für seine individuelle Advents-, Winter-, Raum- und Weihnachtsdeko findet. Sie sind ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit.
Ein glückliches Leben mit deinem Weihnachtsstern, auch bekannt als Poinsettie, Christstern oder Adventsstern, beginnt schon im Geschäft. Kaufe nur Exemplare, die dort an einem hellen, warmen und vor kalter Zugluft geschützten Platz stehen. Lass die Finger von Pflanzen, die in einem zugigen Eingangsbereich oder bei niedrigen Temperaturen draußen vor dem Geschäft ausgestellt sind.
Kälte und Zugluft schädigen Weihnachtssterne und führen dazu, dass diese – oft erst nach ein paar Tagen – ihre Blätter abwerfen. Ein Mangel an Licht kann die gleiche Wirkung haben. Deswegen sind Poinsettien, die in einer dunklen Ladenecke vor sich hindümpeln, keine gute Wahl.
Gut verpackt nach Hause
Damit dein Weihnachtsstern wohlbehalten bei dir zu Hause ankommt, packe ihn für den Transport gut ein. Lokale Fachgeschäfte und Gärtnereien bieten geeignetes Verpackungsmaterial wie Papier oder Kartons an. Bring ihn so schnell wie möglich nach Hause, befreie ihn von seiner Verpackung und stelle ihn an einen geeigneten Platz. Über die idealen Bedingungen hast du gerade viel gelernt.
Weihnachtsstern & Standort: Die häufigsten Fragen

Kann ich meinen Weihnachtsstern in den Eingangsbereich stellen?
Ein Platz direkt neben der Wohnungs- oder Haustür ist nicht geeignet. Zugluft ist Gift für Weihnachtssterne. Sie reagieren darauf mit dem Abwerfen ihrer Blätter, genau wie bei Kälte. Halte sie von geöffneten Fenstern und Türen fern und bringe sie an einen geschützten Ort, bevor du lüftest.
Kann ich meinen Weihnachtsstern ins Badezimmer stellen?
Ein Badezimmer ist meistens nicht der beste Platz, weil dort häufig auch an kalten Tagen ausgiebig gelüftet werden muss. In einem Badezimmer ohne Fenster bekommt dein Weihnachtsstern nicht genügend Licht.
Ist ein Platz in der Küche oder im Schlafzimmer geeignet?
Die Temperaturen in der Küche oder im Schlafzimmer sind für den Weihnachtsstern häufig angenehmer als im Wohnzimmer. Wichtig bleibt: Es muss ausreichend Licht geben und er darf keine kalte Zugluft abbekommen.
Achte in der Küche darauf, dass du den Weihnachtsstern nicht direkt neben eine Obstschale stellst. Bestimmtes Obst wie Äpfel oder Bananen geben das Reifegas Ethylen ab, das Pflanzen schneller altern lässt.
Kann ich meinen Weihnachtsstern nach draußen stellen?
Das kommt auf die Außentemperaturen an. Auf Teneriffa zum Beispiel sind Poinsettien in der Weihnachtszeit beliebte Beet- und Balkonpflanzen. In unseren Breitengraden in Deutschland ist das undenkbar. Temperaturen unter 12 Grad Celsius bekommen Weihnachtssternen schlecht, besonders wenn sie von einem warmen Innenraum nach draußen in die Kälte kommen.
Anders ist es im Sommer. Wenn du deine verblühte Poinsettie weiter kultivierst, kannst du sie in den Sommermonaten durchaus an einen geschützten Platz, möglichst ohne direkte Mittagssonne in den Garten stellen. Nimm sie gerne mit raus! Mit der richtigen Behandlung kann sie im nächsten Winter wieder blühen. Lese hier, wenn du mehr über die richtige Pflege erfahren willst:
Was tun, wenn kein Ort richtig passt?
Du möchtest einen Ort mit Weihnachtssternen schmücken, der nicht für die Pflanzen geeignet ist? Kein Problem. Niemand muss auf den Zauber eines blühenden Weihnachtssterns verzichten, selbst wenn der richtige Standort fehlt. Schnittpoinsettien bringen jeden Raum zum Strahlen.
➡️ Mehr erfährst du in dem Blogartikel „Weihnachtssterne als Schnittblumen“.
Kann ich Weihnachtssterne mit anderen Pflanzen kombinieren?
Ja, sie gehören zu den beliebtesten Pflanzen und lassen sich wunderbar mit anderen Gewächsen kombinieren. Sie können dadurch zu einem echten Hingucker in deiner Wohnung werden. Gut harmonieren Weihnachtssterne mit Pflanzen, die ähnliche Standortbedingungen haben – also helle Plätze ohne Zugluft und moderate Temperaturen zwischen 15 und 22 °C brauchen.
Grünpflanzen wie Efeutute oder Zimmerfarne sind eine großartige Ergänzung, da sie eine üppige grüne Basis schaffen, die die bunten Hochblätter beim Weihnachtsstern hervorhebt. Maranthen und Mini-Monstera mögen ebenfalls helle Standorte und kommen mit der gleichen Pflege gut zurecht.
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