
Richtiges Gießen ist entscheidend für einen gesunden Weihnachtsstern, der lange hält. Und es ist einfacher, als du denkst! Wir geben dir in diesem Artikel Tipps, wie das Wässern zum Kinderspiel wird.
Der Weihnachtsstern (bot. Euphorbia pulcherrima), auch bekannt als Poinsettie, ist zu Recht eine beliebte Zimmerpflanze, die im Herbst, Winter und zur Weihnachtszeit – kurz gesagt in der dunklen Jahreszeit – Innenräume verschönert. Damit er seine farbigen Hochblätter lange behält, ist die richtige Bewässerung entscheidend. Denn falsches Gießen gehört zu den häufigsten Gründen für gelbe Blätter und fallendes Laub. In dieser Anleitung erfährst du alles, was du wissen musst, um deinen Weihnachtsstern optimal mit Wasser zu versorgen und lange Freude an einer gesunden Pflanze zu haben.
Dafür lohnt sich zunächst ein Blick auf die Herkunft und natürlichen Wachstumsbedingungen dieser Pflanze: Ursprünglich aus den tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas stammend, ist der Weihnachtsstern an warme, eher trockene Verhältnisse gewöhnt.
In Kürze: 5 Tipps zum richtigen Gießen
- Gieße den Weihnachtsstern erst, wenn sich die Erde auch in zwei bis drei Zentimetern Tiefe noch trocken anfühlt.
- Verwende nach Möglichkeit zimmerwarmes, weiches Wasser.
- Die Gießmenge für einen normal großen Weihnachtsstern im 13er Topf beträgt etwa 100 Milliliter oder ein geeichtes Sektglas Wasser.
- Die optimale Gießmenge für einen Mini-Weihnachtsstern im 6er Topf ist ein halbes bis ganzes Schnapsglas Wasser.
- Entferne überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer oder Übertopf nach 15 Minuten, um Staunässe zu vermeiden.
Du willst es genauer wissen? Dann lies weiter, um mehr über die Details und Hintergründe zu erfahren.
Wie viel Wasser braucht ein Weihnachtsstern?
Weihnachtssterne brauchen nicht übermäßig viel Wasser. Wie viel, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe der Pflanze, die Topfgröße und die Umgebungsbedingungen. Gieße sie im Zweifel lieber etwas weniger als zu viel und sei bei Pflanzen, die in torffreier Erde wachsen, besonders aufmerksam. Torffreie Substrate speichern weniger Wasser als welche mit Torf.
Empfohlene Gießmengen für verschiedene Topfgrößen:
- Mini-Weihnachtssterne (z.B. 6 cm Topf):
10 bis 20 ml, das entspricht einem halben bis ganzen Schnapsglas.
- Normale Weihnachtssterne (z.B. 13 cm Topf):
100 ml, das entspricht einem Sektglas.
- Größere Weihnachtssterne:
zwischen 10 und 20 Prozent des Topfvolumens.
Hinweise zur Wasserqualität
Weihnachtssterne bevorzugen weiches Wasser, das man vor dem Gießen auf Zimmertemperatur bringen sollte. Ein bisschen Kalk schadet nicht. Wenn dein Leitungswasser aber sehr hart ist, kannst du es filtern oder abkochen. Beim Abkochen bleibt der Kalk als Kesselstein im Kochgefäß zurück. Alternativ eignet sich Regenwasser, das du vor dem Gießen auf Zimmertemperatur bringst.
Wie gießt man einen Weihnachtsstern?
Es gibt verschiedene Methoden, um Weihnachtssterne zu gießen, wobei jede ihre Vor- und Nachteile hat. Wir empfehlen das Gießen von unten.
Gießen von unten
Beim Wässern von unten gibst du je nach Standort und Pflanzengröße täglich oder alle zwei bis drei Tage zimmerwarmes Wasser in den Untersetzer oder Übertopf. Dein Weihnachtsstern kann so die benötigte Menge Wasser aufsaugen. Stellst du fest, dass der Wasserpegel 15 Minuten unverändert bleibt, entfernst du das überschüssige Wasser aus dem Untersetzer bzw. Topf.
Bei dieser Methode wirkt die Erdoberfläche nach dem Wässern häufig noch trocken. Wenn du den Topf anhebst, merkst du jedoch am Gewicht, dass in der Erde genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Die Wässerung von unten ist besonders schonend für die empfindlichen Wurzeln. Es minimiert das Risiko von Staunässe, da man überschüssiges Wasser einfach abgießen kann. Verantwortlich dafür, dass das Wässern von unten funktioniert, ist der Kapillareffekt.

Gießen von oben
Das Gießen von oben ist wohl die am häufigsten verwendete Methode, um Zimmerpflanzen zu bewässern. Dabei gießt du direkt auf die Erde im Blumentopf (die unteren Blätter bleiben dabei trocken). Diese Methode hat ihre Vorteile, aber auch einige Risiken.
Vorteile:
- Einfach: Gießen von oben ist unkompliziert und kann schnell erledigt werden. Besonders praktisch ist es, wenn der Weihnachtsstern an einem schwer zugänglichen Platz steht oder in Arrangements verarbeitet ist.
- Kontrolle über die Wassermenge: Du kannst die Wassermenge gut überschauen.
Risiken:
- Gefahr von Staunässe: Wenn du zu viel gießt, kann sich das Wasser im Übertopf oder Untersetzer sammeln. Wenn es dort bleibt, entsteht Staunässe, die die Wurzeln erstickt und zu Wurzelfäule führt.
- Ungleichmäßige Feuchtigkeit: Beim Gießen von oben kann es passieren, dass zu wenig gegossen wird und die Erde oben feucht, aber unten noch trocken ist. Das kann dazu führen, dass die Wurzeln nicht gleichmäßig mit Wasser versorgt werden.

Tipps für das Gießen von oben:
- Langsam gießen: Gieße das Wasser langsam und gleichmäßig, damit es die Möglichkeit hat, in die Erde einzudringen und sich gleichmäßig zu verteilen.
- Gießkanne mit feiner Tülle: Verwende eine Gießkanne mit feiner Tülle, um das Wasser besser dosieren zu können und die Erde nicht zu stark aufzuwirbeln.
- Achte auf Staunässe: Lass überschüssiges Wasser im Übertopf oder Untersetzer nicht länger als 15 Minuten stehen, um Staunässe zu vermeiden. In gepflanzte Arrangements solltest du eine Drainageschicht einbringen.
Tauchbad für Weihnachtssterne
Eine weitere Methode ist das Tauchverfahren, das je nach Pflanzengröße, Umgebungstemperatur und Standort etwa einmal die Woche erfolgen sollte. Es ist oft der einzige Weg, stark ausgetrocknete Blumenerde wieder nachhaltig zu befeuchten.
So wird’s gemacht:
- Nimm den Weihnachtsstern aus seinem Übertopf und stell ihn in eine tiefe Schüssel oder einen Eimer mit zimmerwarmem Wasser. So, dass der Ballen gerade unter der Wasseroberfläche ist. Während das Wasser in die Blumenerde strömt, blubbert es.
- Warte ab, bis fast keine Blasen mehr aufsteigen. Erst dann ist die Erde ausreichend mit Wasser gesättigt.
- Lass den Weihnachtsstern gut abtropfen.
- Stell den Weihnachtsstern zurück an seinen Platz.
- Leere nach 15 Minuten das Restwasser aus Untersetzer oder Übertopf, um Staunässe zu vermeiden.

Wie oft soll man gießen?
Es gibt keine feste Regel, wie oft ein Weihnachtsstern gegossen werden muss – es kann je nach Bedingungen täglich oder nur einmal pro Woche notwendig sein. Beobachte deine Pflanze und passe die Häufigkeit an ihre individuellen Bedürfnisse an. Je wärmer es im Raum ist, desto schneller trocknet die Erde aus. Auch bei torffreier Erde kann häufigeres Gießen notwendig sein. Möglicherweise musst du auch in stark beheizten Räumen während der Wintermonate häufiger gießen. Kleine Töpfe trocknen wegen des geringen Erdvolumens schneller aus als größere. Sie können unter Umständen täglich Wasser brauchen. Einfach seltener und dafür mehr zu gießen ist keine Option. Staunässe vertragen Weihnachtssterne nicht.
Tipps zur Bestimmung des richtigen Gießrhythmus:

- Fingerprobe: Stecke deinen Finger etwa einen Zentimeter tief in die Erde. Fühlt sie sich warm und trocken an, ist es Zeit zu gießen. Fühlt sie sich noch feucht an, warte lieber noch.
- Gewichtscheck: Hebe den Topf an. Wenn er sich leichter anfühlt als sonst, braucht der Weihnachtsstern Wasser. Ein schwerer Topf deutet darauf hin, dass noch genug Feuchtigkeit vorhanden ist (dieser Check funktioniert bei torffreier Erde schlechter als bei Erde mit Torf).
- Farbe der Erde: Achte auf die Farbe der Erde im Topf. Sie wird heller, wenn es Zeit zum Gießen ist (dieser Check funktioniert bei torffreier Erde schlechter als bei Erde mit Torf).
Weihnachtsstern in der Ruhezeit gießen
Nach der Blüte beginnt für den Weihnachtsstern eine Phase der Vegetationspause. Während dieser Ruhezeit benötigt die Pflanze weniger Wasser und eine etwas kühlere Umgebung (um 15 Grad Celsius). In der Regel reicht jetzt einmal pro Woche ein kleiner Schuss Wasser, um sie am Leben zu halten. Achte darauf, dass die Erde nicht vollständig austrocknet, aber vermeide auch Staunässe. Wenn die Pflanze aus der Ruhephase erwacht und wieder neue Blätter treibt, kannst du das Gießen allmählich steigern.
Weihnachtssterne richtig gießen: die häufigsten Fragen
Hier findest du häufige Fragen rund um das richtige Gießen von Weihnachtssternen – und die Antworten darauf.
Wie hoch ist der Wasserbedarf eines Weihnachtssterns?
Wie viel Wasser ein Weihnachtsstern braucht, hängt von der Topfgröße, der Pflanzengröße und den Umgebungsbedingungen ab. Allgemein gilt: Lieber etwas weniger gießen als zu viel, um Staunässe zu vermeiden. Orientiere dich an den empfohlenen Gießmengen für verschiedene Topfgrößen und passe sie nach Bedarf an.
Was ist Staunässe und warum ist sie schädlich?
Staunässe entsteht, wenn überschüssiges Wasser im Topf bleibt und die Wurzeln der Pflanze dauerhaft im Wasser oder vernässter Erde stehen. Dies kann die Wurzeln ersticken, da sie keinen Zugang zu Sauerstoff haben, was zu Wurzelfäule und dem Absterben der Pflanze führt. Auf angestautes Wasser im Übertopf reagiert der Weihnachtsstern mit gelben Blättern.
Wie vermeide ich Staunässe?
- Entferne etwa 15 Minuten nach dem Gießen überschüssiges Gießwasser aus dem Untersetzer oder Übertopf.
- Reduziere die Gießmenge, wenn ständig Wasser übrig ist.
- Achte auch bei bepflanzten Gefäßen auf einen funktionierenden Abfluss und sorge nach Möglichkeit für eine Drainageschicht.
Warum lässt der Weihnachtsstern seine Blätter fallen?
Das Abwerfen von Blättern kann verschiedene Ursachen haben, oft ist es jedoch auf falsches Gießen zurückzuführen. Zu wenig Wasser führt zu trockenen, schlaffen Blättern, während zu viel Wasser gelbe Blätter und Wurzelfäule verursacht. Achte auf die richtige Wassermenge und den passenden Gießrhythmus, um diese Probleme zu vermeiden.
Was tue ich bei hängenden, grünen Weihnachtsstern-Blättern?
Wenn ein Weihnachtsstern sein Laub hängen lässt, ist die Erde zu trocken. Die Wurzeln finden zu wenig Wasser, das sie in die Blätter schicken können. Erst sterben einzelne Pflanzenzellen, dann der ganze Weihnachtsstern. Wenn die Erde so stark austrocknet, dass sie sich vom Topfrand löst, steht es in den Sternen, ob die Pflanze mit einer Wassergabe noch zu retten ist. Tipp: Auf Mini-Weihnachtssterne musst du besonders gut aufpassen. Weil das Topfvolumen klein ist, trocknet die Erde sehr schnell aus. Das gilt für alle Mini-Pflanzen.
- Weitere Tipps zum Umgang mit Mini-Weihnachtssternen findest du in dem Artikel „Mini-Weihnachtssterne: Geschenkideen und Pflegetipps“.
Was mache ich bei schlappen, gelben Weihnachtsstern-Blättern?
Schlappe, GELBE Blätter bekommt ein Weihnachtsstern von zu viel Wasser und nicht von zu wenig. Sie sind das offensichtlichste Symptom der berüchtigten Staunässe. Gib dem Weihnachtsstern auf keinen Fall noch mehr Wasser. Kontrolliere, ob Wasser im Übertopf oder Untersetzer steht. Falls ja, schütte es weg und gieße erst wieder, wenn die Erde abgetrocknet ist. Wenn du Glück hast, erholt sich dein Weihnachtsstern.
Soll ich jeden Tag gießen?
Das kommt darauf an. An einem optimalen Standort ist tägliches Gießen ist in der Regel nicht notwendig und kann sogar schädlich sein. Der Weihnachtsstern sollte nur gegossen werden, wenn die obere Erdschicht trocken ist. In vielen Fällen reicht es, alle paar Tage oder einmal pro Woche zu gießen, abhängig von den Umgebungsbedingungen. Je kleiner der Topf, desto häufiger musst du gießen.
Wie gieße ich einen Mini-Weihnachtsstern?
Mini-Weihnachtssterne benötigen häufiger Wasser als ihre großen Verwandten. Gieße sie aber sparsam – 10 bis 20 Milliliter (ein halbes bis ganzes Schnapsglas) sind ausreichend. Achte darauf, dass die Erde nicht austrocknet, aber vermeide auch Staunässe.

Kann ich meinen Weihnachtsstern retten?
Wenn dein Weihnachtsstern durch falsches Gießen stark geschädigt ist, gibt es keine Garantie, dass er sich noch einmal erholt. Trotzdem gibt es zwei Maßnahmen, die du ausprobieren kannst:
- Bei Wassermangel: Gieße die Pflanze gründlich oder tauche den Topf in zimmerwarmes Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Lass die Pflanze danach gut abtropfen.
- Bei Staunässe: Entferne die Pflanze aus dem Topf und schau dir die Wurzeln an. Schneide faulige, schwarze Wurzeln ab und pflanze den Weihnachtsstern in frische, gut durchlässige Erde um. Gieße sparsam und stelle sicher, dass überschüssiges Wasser immer gut abfließen kann.
Was ist der Kapillareffekt?
Ein Alltagsbeispiel: Wenn du die Ecke eines Papiertuchs in eine Pfütze Wasser hältst, steigt das Wasser langsam von selbst in das Papiertuch auf. Dafür ist der Kapillareffekt verantwortlich. Die feinen Poren in dem Material wirken wie kleine Röhrchen, die das Wasser nach oben transportieren. Im Papiertuch hält sich das Wasser an den Fasern fest. Das nennt man Adhäsion. Gleichzeitig halten sich die Wassermoleküle aber auch untereinander fest. Sobald einige Moleküle nach oben klettern, folgen die anderen. Das ist die Kohäsion. Das Wasser klettert durch die winzigen Fasern im Tuch nach oben, genau wie es im Boden deines Weihnachtssterns beim Gießen durch Adhäsion und Kohäsion von unten nach oben durch die Erde klettert.
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